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Unterrichtsausfall in der Wesermarsch: Antwort auf Thümler-Anfrage
Foto: CDU
Licht in das Dunkle der Unterrichtsversorgung an den Schulen in der Wesermarsch hat eine Kleine Landtagsanfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler gebracht. Allerdings hält der Politiker aus Berne die Aussagekraft der Zahlen der Landesregierung trotzdem für begrenzt: „Ich habe nach dem Stichtag 15. November 2022 gefragt. Allerdings basieren die Antworten zum Teil auf völlig veralteten Daten aus dem September 2021.“ Thümler kommentiert: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass es in den Jahren 2022 und 2023 noch immer nicht möglich ist, sozusagen per Knopfdruck von den Schulen möglichst aktuelles statistisches Material zu bekommen.“ Überall werde von Künstlicher Intelligenz geredet, aber die Faktenerhebung zum Unterrichtsausfall sei noch „auf dem Niveau von Karteikarten und Faxgeräten“ angesiedelt.
Die frischesten Zahlen der Landesregierung als Antwort auf die Thümler-Anfrage ergeben: „Auch in der Wesermarsch haben zahlreiche Schulen keine hundertprozentige Unterrichtsversorgung.“ Von 46 unter die Lupe genommenen Schulen beziehungsweise Schulformen (BBS Wesermarsch) sei das 26-mal der Fall. Die Negativspitzenreiter sind nach Angaben von Björn Thümler die Grundschule Kirchhammelwarden mit 80,7 Prozent, die Oberschule Lemwerder mit 88 Prozent sowie die IGS Brake und die Förderschule Pestalozzi mit jeweils 89,9 Prozent.
Schnelle Lösungen gegen den Unterrichtsausfall will Björn Thümler nicht versprechen. Aber es müssten neue Stellschrauben gedreht werden, positionierte er sich. Ansatzpunkte seien unter anderem deutlich mehr Eigenverantwortung für die Schulen, damit diese frei und flexibel zum Beispiel über Stellenbesetzungen entscheiden könnten, und eine bessere Bezahlung der Grundschullehrer. Außerdem sei es notwendig, dass die Lehrkräfte von unterrichtsfremden Tätigkeiten wie etwa der Organisation von Klassenfahrten entlastet würden.
Der Unterrichtsausfall werde durch schlechte Planung seitens des Kultusministeriums erheblich verschärft, kritisiert Björn Thümler. Der letzte „echte“ Personalplan des Kultusministeriums stamme aus dem Jahre 2009. Und auch heute würden „Prognosen nur sehr eingeschränkt“ vorgenommen.